Domaine Gauthier

Geschichte des Weinguts

Wie ist Ihr Weingut entstanden? Wer hat es gegründet? Was waren die Beweggründe?

Rémi Gauthier – Mein Vater hat den Weinbau in die Familie gebracht und uns damit vertraut gemacht. Mein Bruder und ich sind darin groß geworden. Mein Vater war Winzer in Vic-sur-Seille von den 1990er Jahren bis 2003 und hat seine Weinberge dann verkauft. 2007 ist mein älterer Bruder in der Ardèche ebenfalls Winzer geworden. Und ich habe 2014 mein Weingut gegründet.

Was für eine Ausbildung haben Sie?

RG – Ich habe einen Meister als landwirtschaftlicher Betriebsleiter (BPREA) im Fach Weinbau-Önologie. Den Abschluss habe ich zwischen 2012 und 2014 im dualen System in Beaune und im Betrieb meines Bruders gemacht. Die Theorie habe ich also in Beaune erworben und die Praxis in der Ardèche, wo ich mit anderen Weinbauern Erfahrungen ausgetauscht habe.

Weintourismus

Bieten Sie auf Ihrem Gut weintouristische Leistungen an?

RG – Wir haben keine Öffnungszeiten. Verkostungen und Führungen durch die Weinberge machen wir auf Voranmeldung. Im Moment verkaufe ich meine Weine hauptsächlich an Profis in der Branche, wie Weinhändler und Weinlokale.

Projekte

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft Ihres Betriebs?

RG – Mein Ziel ist es, bestmögliche Fortschritte zu machen, und ich setze alles daran, dass meine Pflanzungen schnell einen Ertrag bringen. Ideal wäre es, wenn ich 5 ha hätte. Dann könnte ich von meinen Weinbergen leben und vielleicht sogar jemanden einstellen.
Ich möchte außerdem das Gebäude vergrößern und ausbauen. Alles ist bereit, wir warten jetzt nur darauf, dass die Produktion anläuft. 

Aktuelle Situation

Welche Anbaufläche hat Ihr Betrieb und welche geografische Lage?

RG – Ich habe 1,5 ha Rebland in der Gemeinde Vic-sur-Seille und demnächst werde ich rund 2 ha auf dem Gemeindegebiet von Novéant-sur-Moselle übernehmen.

Sagen Sie uns etwas über Ihre Herstellung: Welche Erzeugnisse werden auf dem Gut verkauft? Wie groß ist Ihre Produktionsmenge? Wie viele Flaschen produzieren Sie?
RG – Ich produziere zwischen 2 500 und 3 000 Flaschen pro Jahr, das soll sich aber ändern. Ich bereite AOC-Weine nur mit Auxerrois-Sorten bei Weißwein und mit Spätburgunder bei Rotwein.

Wie würden Sie die drei Weine beschreiben, die Sie ausgewählt haben? 

RG – Der erste ist der Auxerrois „Primitiae“, was so viel heißt wie „erster Ertrag“ oder „Jugend“. Er ist hauptsächlich aus meinen jungen Trauben bereitet und wird sechs Monate im Eichenfass ausgebaut. Dieser 2020er Jahrgangswein ist ein wunderbar ausgewogener Wein mit schöner aromatischer Fülle, er besitzt Noten von Blüten und sehr reifen weißen Früchten.

Der zweite ist der Spätburgunder „Primitiae“, der ebenfalls aus den jüngsten Reben erzeugt wird und dann sechs Monate im Eichenfass reifen darf. Er ist vollmundig, knackig frisch, mit Noten von roten Beeren. Durch die Ausgewogenheit und Finesse seiner Tannine trinkt er sich jung sehr gut.

Der dritte Wein mit Namen „In extenso“ ist ein komplexerer Auxerrois, der sich durch eine exotischere Aromenfülle auszeichnet. Dieser Jahrgangswein ist aus den ältesten Reben des Guts bereitet und wurde ein Jahr in unseren neuesten Eichenfässern ausgebaut. Die natürliche Ausgewogenheit und Komplexität des Weins verbindet sich mit leichten Toast- und Röstaromen.